Seifenblasen


Seifenblasen

Manchmal lohnt es sich, über seinen eigenen Schatten zu springen, auch wenn es auf den ersten Blick unbequem erscheint.

Heute war ich nach der Arbeit ziemlich kaputt. Nachdem ich zu Hause angekommen war und meine Nachbarn, die eine Sendung für mich angenommen haben, nicht zu Hause waren, addierte sich Missmut hinzu.

Nach dem Essen war mir viel eher danach, dick und rund auf der Couch liegenzubleiben und mich ausschließlich mit Verdauung und YouTube zu befassen.

Ich stand dann doch auf, weil mich die Aussicht darauf, mit meiner neuen Kamera fotografieren zu können, hinauszog. Ein weiterer Gedanke war, dass ich so noch einmal ohne den Zubehör-Griff, der bei den Nachbarn wartete, fotografieren könne.

Ich wurde belohnt. Auf meiner Runde traf ich auf die Dame, die das Motiv meines heutigen Lieblingsbildes ist. Es wirkte so unwirklich, wie sie auf ihrem Rollator saß und Seifenblasen über den Gehweg blies.

Nachdem ich an ihr vorbeigegangen war, ging ich noch ein paar Schritte, drehte mich um, kniete mich hin und fotografierte. Eine Passantin sah, was ich tat und grinste breit – ihr war die Dame ebenfalls aufgefallen.

Ob der Anordnung und Empfindlichkeit des vorderen Drehrades, auf das ich die Blendenauswahl gelegt habe, nahm ich das Bild mit F11 statt der zuvor eingestellten Blende F8 auf. Trotzdem empfinde ich das Foto als Belohnung.

Zu Hause angekommen wurde ich zwei weitere Male belohnt, die Nachbarin war mittlerweile zu Hause und gab mir mein Paket und ich stellte im Anschluss fest, dass der enthaltene Griff das Problem mit dem vorderen Drehrad löst.

Manchmal hält das Leben eben Seifenblasen für dich bereit.

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